VfB Klettwitz 1913     2     :     9     SG Grün-Weiß Groß Beuchow

Das 2:3 im Video

Die Talfahrt des VfB setzt sich nach der dritten Niederlage in Serie weiter fort, zudem boten die Lila-Weißen ihren Fans in Hälfte zwei eine äußerst blamable Vorstellung. Dabei erwischten die Klettwitzer eigentlich einen Traumstart, denn genau wie in Annahütte dauerte es gerade einmal drei Minuten, bis der Ball nach einem Flachschuss von Julian Schenk im gegnerischen Netz zappelte. Aber auch diesmal gelang es dem VfB nicht, die Führung über einen längeren Zeitraum zu behaupten. In der sechsten Minute entwickelten die Gäste erstmals richtig Zug zum Tor, stießen durch die riesige Lücke im Abwehrzentrum und nach einem Pfostentreffer besorgte Ron Herrmann im Nachschuss schließlich den schnellen Ausgleich. Nur weitere sechs Minuten benötigten die Grün-Weißen dann, um die Partie gar zu ihren Gunsten zu drehen. Nach einem Eckball von Nico Zeiler köpfte wiederum Ron Herrmann schulbuchmäßig ein. Wenige Sekunden darauf hätte Zeiler beinahe sogar schon auf 1:3 gestellt, doch Erik Blomberg hielt seine Mannen mit starkem Reflex vorerst mal im Spiel. Derweil gab Julian Schenk in der Klettwizer Offensive den Alleinunterhalter. Dabei bereitete er die nächste Klettwitzer Chance mit einem Solo über die linke Seite vor und nahm es anschließend auch noch mit der kompletten Beuchower Verteidigung auf, die letztlich mit vereinten Kräften den Schuss abblocken konnte. Dennoch gelangten die Gäste mit ihren überfallartigen Angriffen immer blitzschnell in den Strafraum des VfB und die Klettwitzer gaben dem Gegner durch ungeschicktes Zweikampfverhalten die Chance, von der Strafstoßmarke aus zu erhöhen, was Paul Voß mit einem knallharten Schuss unter die Querlatte dann auch tat. Der VfB antwortete jedoch relativ zügig und einmal mehr setzten die Teamkollegen Marius Konczak und Franz Lehnigk den Klettwitzer Torjäger Julian Schenk hervorragend in Szene, der Keeper Martin Mewes gekonnt verlud und anschließend lässig einschob. Die Beuchower insistierten vehement auf Abseits, an der Anerkennung des Treffers änderte dies jedoch nichts. Die Gäste starteten nun eine wütende Schlussoffensive, doch der VfB rettete sich bis in die Halbzeit. Als beide Teams nach der Pause wieder auf den Rasen zurückkehrten, glaubten wohl nicht wenige der lila-weißen Fans, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen sei, doch sie sollten die schlechteste Klettwitzer Hälfte im eigenen Stadion seit langem zu sehen bekommen. Den ersten Angriff der Grün-Weißen konnte Erik Blomberg mit großartiger Parade noch abwehren, in der 59. Minute zogen die Spreewälder aber wieder auf zwei Tore Differenz davon. Dem Tor vorausgegangen war ein Handspiel von Tobi Brüllke und abermals vollstreckte Paul Voß vom Punkt zum 2:4. Die Klettwitzer versuchten zwar immer wieder Angriffe zu initiieren, doch es gelang ihnen einfach nicht mehr, den Gegner entsprechend zu fordern. Stattdessen konnte dieser in der Schlussviertelstunde fast unbehelligt weiter auf Torejagd gehen, weil die Lila-Weißen überhaupt keinen Zugriff mehr auf Ball und Gegner bekamen und zudem jetzt in alle Einzelteile zerfielen. Das 2:5 in der 74. Minute durch Stefan Müller fiel nach einem simplen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, nur eine Minute später ließen sich die VfB-Spieler von Dino Pschipsch, der den Vorsprung auf 2:6 ausbaute, einfach überlaufen. Ein weiterer Foulstrafstoß, den wieder Voß knallhart und präzise ins linke Eck ballerte, markierte das 2:7. Genug hatten die Grün-Weißen damit aber noch lange nicht. Nun durfte auch Stefan Müller noch einmal zum Solo ansetzen und seine zweite Bude machen. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Maik Grünwald mit dem neunten Beuchower Tor. Nach dieser katastrophalen Leistung fehlten allen Beteiligten einfach nur noch die Worte und die Klettwitzer müssen zwingend wieder eine Einheit werden, will man das jahrelang mühsam erarbeitete Image als Heimmacht nicht noch weiter ramponieren. Nach vier Niederlagen in fünf Pflichtspielen daheim glich das Stadion am Windpark zuletzt eher einem Paradies für Auswärtsteams, als einer gefürchteten Festung.

VfB: E. Blomberg – M. Konczak, C. Most, T. Brüllke – F. Wernicke, A. Lehnigk (46. A. Münch), B. Nolte, F. Lehnigk (68. S. Scholl), D. Prasse (65. P. Fischer), S. Schneider – J. Schenk