FSV Empor Hörlitz vs. VfB Klettwitz 1913 4:6 n.V. (0:2 / 4:4)

 

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Das 4:5 im Video

Angesichts von Fußball-Großkreisen und Teilnehmern bis hin zur Landesklasse erscheint der Pokalwettbewerb für die meisten Kreisligisten wohl eher unattraktiv. Dass sich trotzdem packende Pokalfights entwickeln können, bewies das Gemeindederby am vergangenen Sonntag recht eindrucksvoll. Dabei sah es für den VfB anfangs eher nach einem Spaziergang in die nächste Runde aus, denn Andreas Münch sorgte nach Vorarbeit von Tommy Gröbe schon nach wenigen Minuten für die Klettwitzer Führung. Ein erstes Signal vonseiten der Hörlitzer sandte dann Jurij Schmidt mit einem satten Schuss, der allerdings das Tor von Erik Blomberg verfehlte. Kurz darauf zielten Andreas Münch sowie Tommy Gröbe auf der anderen Seite schon wesentlich besser, doch Ronny Krüger im Hörlitzer Tor blieb aufmerksam und verhinderte einen höheren Rückstand zunächst noch. Nach gerade einmal 16 Minuten fiel dann aber doch der zweite Treffer für die Lila-Weißen, weil Christian Most erst mit viel Übersicht Tommy Gröbe bediente und dieser dann trocken ins kurze Eck vollendete. Die Gastgeber versuchten es nun mit verschiedensten Mitteln für mehr Torgefahr zu sorgen, letztlich brachten die Klettwitzer bei Schussversuchen des FSV aber immer wieder einen Fuß dazwischen und konnten die Situation so bereinigen. Darüber hinaus schafften es die Lila-Weißen ebenso, den Gegner fortwährend schon vor dem Abschluss zu stellen und dann ihrerseits schnell auf Offensive umzuschalten. So wirbelte Tommy Gröbe ein ums andere Mal durch die gegnerische Abwehr und konnte letztlich so gerade noch geblockt oder gefoult werden. Sekunden vor der Pause hatten die Gastgeber nach schöner Kombination über die linke Seite dann ihre bis dato beste Chance, der Schuss von Patrick Luck war dennoch zu ungenau und strich am Tor vorbei. Dafür starteten die Hörlitzer dann aber klar besser in die zweiten 45 Minuten und bekamen nach schwachem Defensivverhalten des VfB in der 50. Minute Elfmeter. Patrick Luck konnte souverän verwandeln und somit schnell auf 1:2 verkürzen. Genau das war im Sinne der Platzherren, die plötzlich wieder an die Wende im Spiel glaubten. Sechs Minuten später eröffnete sich bereits die Gelegenheit zum Ausgleich, Blomberg parierte den Hörlitzer Kopfball jedoch glänzend. Im Gegenzug dann aber der Steilpass auf den durchgestarteten Tommy Gröbe und diesmal blieb der Klettwitzer Stürmer cool und schob den Ball an Krüger vorbei ins Netz. Wenige Minuten später folgte dann der vermeintliche K.o. für den FSV, denn nach einem katastrophalen Rückpass angelte sich Gröbe die Kugel und hatte keine Mühe mehr, zum 1:4 einzuschieben. Hätte René Gondro für sein eindeutiges Halten gegen Tommy Gröbe, der frei durch gewesen wäre, zwei Minuten danach auch noch die rote Karte gesehen, so wäre dies wohl auch die endgültige Entscheidung gewesen. Glücklicherweise beließ es der Unparteiische für ihn beim gelben Karton und Empor fand stattdessen nur drei Minuten darauf durch den zweiten verwandelten Foulelfmeter wieder zurück ins Spiel. Die Klettwitzer wirkten davon irgendwie geschockt und ließen den Gegner fortan häufiger gewähren. Erik Blomberg verhinderte binnen weniger Minuten gleich mehrfach das Anschlusstor, zudem verzeichneten die Hörlitzer auch noch einen Pfostentreffer. Auf der Gegenseite verpassten es sowohl Benito Nolte als auch Tommy Gröbe, endgültig für Klarheit zu sorgen und der FSV machte es tatsächlich noch einmal spannend. Nach Eingabe von der rechten Seite schob Danny Krüger den Ball aus kurzer Entfernung an Erik Blomberg vorbei ins Tor. Vier Minuten blieben jetzt noch Zeit und die reichten Empor, um die Verlängerung zu erzwingen. Die Gastgeber warfen in der letzten Minute alles nach vorn, wiederum bekam die VfB-Abwehr keinen Zugriff auf den Ball und Patrick Luck konnte schließlich mit einem sehenswerten Flachschuss ausgleichen. In der Nachspielzeit hatten sogar beide Teams noch die Möglichkeit das Spiel vorzeitig für sich zu gewinnen, doch die Torleute ließen sich in dieser turbulenten Schlussphase nicht noch ein weiteres Mal bezwingen. Die Verlängerung wurde nun buchstäblich zur Kraftfrage und so agierten beide Teams in der ersten Hälfte der Extraschicht vornehmlich im Energiesparmodus. Dafür hatten es die Schlussminuten dann noch einmal in sich und die Mannschaften zeigten kurz vor einem drohenden Elfmeterkrimi ihre besten Aktionen. In Minute 114 hielt Florian Noack fast von der rechten Außenlinie einfach drauf und hätte mit seinem Lattenknaller beinahe VfB-Torwart Blomberg überrascht. Drei Minuten vor Ultimo ging dann wiederholt der VfB in Front, dabei hatte die gegnerische Abwehrmauer den Freistoß von Christian Most doch bereits abgeblockt, gegen die anschließende Direktabnahme von Andreas Münch war dann allerdings kein Kraut mehr gewachsen. Noch immer gaben sich die Gastgeber nicht geschlagen und scheiterten postwendend abermals nur denkbar knapp am Torerfolg, weil das Lattenkreuz einem weiteren Last-Minute-Comeback im Weg stand. Den Schlusspunkt unter die Partie setzten dann aber die Lila-Weißen, denn Benito Nolte schickte noch einmal Tommy Gröbe auf den Weg und der sorgte mit seinem vierten Treffer letztlich für die Spielentscheidung. Somit steht der VfB erstmals in der 3. Runde des Südbrandenburg-Pokals und empfängt dort am 3. September 2016 um 15:00 Uhr den TSV Schlieben aus der Landesklasse.

VfB: E. Blomberg – M. Konczak, T. Theiler (58. M. Miersch), S. Sobotta – C. Most, S. Baer (72. S. Scholl), N. Dümke, A. Münch, N. Voigt – B. Nolte, T. Gröbe