SV Grün-Weiß Annahütte vs. VfB Klettwitz 1913 6:1 (2:0)

 

Das Tor zum 4:1 im Video

Eigentlich war allen Klettwitzer Spielern bewusst, dass man Derbys vor allem mit Einsatz und Leidenschaft gewinnt, schließlich erhielten sie noch im Vorspiel perfekten Anschauungsunterricht von der eigenen Zweiten. Doch im Spiel selbst war das berühmte Derby-Feuer bei den Lila-Weißen nur phasenweise zu spüren. Schon der Auftakt verlief dabei alles andere als optimal, denn nach nur zwei Minuten setzte es bereits den ersten Gegentreffer. Nach einem Einwurf verlängerten die Annahütter den Ball einfach nur in Richtung Tor, doch Blomberg schien davon so überrascht zu sein, dass er im entscheidenden Moment schlicht daran vorbei griff und auch Münch konnte die Kugel letztlich nicht mehr von der Linie schlagen. Nach dem frühen Schock suchte der VfB sein Heil in der Flucht nach vorn. Zunächst wurde Brundtke gleich zweimal im Strafraum gefoult, doch der Schiedsrichter versagte ihm jeweils den Strafstoß. Spätestens jedoch mit dem eindeutigen Tritt gegen Most, der aufgrund dieser überharten Aktion zur Pause ausgewechselt werden musste, wäre der Elfmeterpfiff absolut überfällig gewesen. Zudem hatten die Grün-Weißen großes Glück, dass der bereits verwarnte Michlick nach einem taktischen Foul an Nolte nicht vorzeitig vom Platz geschickt wurde. Mitten in diese Drangphase der Lila-Weißen platzte dann das 2:0. Wieder genügte ein einziger langer Ball ins Abwehrzentrum, um dem VfB Probleme zu bereiten und Paul ließ sich diese gute Möglichkeit dann nicht mehr nehmen. Jetzt galt es für den VfB keine weitere Zeit zu vertrödeln und sogleich versuchte die Offensive das Resultat noch vor der Pause zu verbessern. Nach einer guten Kombination zwischen Brundtke und Prasse kam Letzterer zum Abschluss, verfehlte jedoch beim Versuch aufs kurze Eck knapp den Kasten. Wenig später kam erneut der ehemalige Annahütter, diesmal per Kopf, zum Abschluss, aber Kittner im Tor der Grün-Weißen parierte den gut platzierten Ball stark. Zur Pause brachte der VfB dann gleich zwei frische Spieler, konnte jetzt aber zu keinem Zeitpunkt mehr das Geschehen kontrollieren. Schon nach 53 Minuten erhöhte Paul für die Gastgeber nach einem weiteren Abwehrschnitzer auf 3:0. Einmal mehr war es dann Nolte, der immer wieder probierte, die Stürmer in Szene zu setzen. Sein geschickter Pass eröffnete Brundtke in der 64. Minute eine gute Möglichkeit, doch beim Abschluss zögerte der Stürmer etwas zu lange, so dass Kittner gut den Winkel verkürzen konnte. Zumindest ein guter Ansatz, der aber schon Sekunden später wieder verpuffte. Nach einem Allerweltsfoul kurz hinter der Mittellinie, welches der Unparteiische als Verhinderung einer klaren Torchance wertete, musste Sobotta vorzeitig vom Feld. Bei ähnlich konsequentem Durchgreifen des Referees in Durchgang eins hätten die Gastgeber das Spiel wohl nur zu Neunt beendet. Mit dem anschließenden Freistoß scheiterten die Grün-Weißen gleich zweimal am Pfosten, ließen aber bald darauf das vierte Tor, diesmal durch Penz, folgen. Auch der Klettwitzer Ehrentreffer zum 4:1, der fast im Gegenzug fiel, verhalf dem VfB nicht mehr zu einem positiven Schub. Woznica beförderte eine Freistoßflanke zentimetergenau auf Brundtke in den Strafraum, der den Ball kraftvoll an Kittner vorbei in den Torgiebel nagelte. Doch die Gastgeber nutzten auch danach weiter clever ihre Räume und nahmen zudem die Fehler der Lila-Weißen dankend an. Mit einem satten Schuss über Blomberg hinweg stellte Müller auf 5:1. Zwei Minuten danach unterlief Konczak im Spielaufbau ein schwerer Fehler, den Lettow mit dem sechsten Gegentor bestrafte. In der Schlussphase spielten die Gastgeber praktisch wie im Rausch, während der VfB jegliche Konkurrenzfähigkeit vermissen ließ.

VfB: E. Blomberg – M. Konczak, T. Theiler, S. Sobotta – M. Woznica, C. Most (46. T. Fiedler), T. Gröbe, B. Nolte, A. Münch (46. N. Voigt) – D. Prasse (62. N. Parnitzke), M. Brundtke