Es war nicht nur
das Spiel des Spitzenreiters gegen einen seiner Angstgegner. Nein, es war
auch das erste Aufeinandertreffen beider Teams nach den Vorkommnissen im
Frühjahr, als es Gerangel unter den Spielern beim Verlassen des
Grünewalder Rasens samt folgender Verhandlung gab. Und auch diesmal sollte
es ein nervenaufreibender Nachmittag werden.
Stellen wir uns vor, wir sitzen daheim zur besten Fußballzeit und Marcel
Reif kommentiert die erste Spielminute: „Der TSV in Rot- Weiß von links
nach rechts hat Anstoß. Der Ball läuft über 4 Stationen auf die rechte
Seite. Hans- Peter Schwarzer hat Raum, wird nicht attackiert vom
Klettwitzer Christian Hartnick. Flanke in den Strafraum. Oouuh schwache
Kopfballabwehr von Marcel Kromer, ganz schwaches Zweikampfverhalten von
Ronny Panusch, der Ball ist noch heiß. Sebastian Hubert – wunderschön
gelöst von Alexander Albrecht – schießt! Tooor! Tor – 0:1 nach 47
Sekunden! Ein Klasseschuss aus spitzem Winkel, doch was stellt die Abwehr
des Spitzenreiters da an?!“ Zum Glück bleib uns der vor Detailkenntnis
strotzende, immerkluge Fußballprofessor erspart. Das Gegentor aber zählte.
Nur kurz zeigten sich die Lila- Weißen überrascht, dann schwangen sie das
Zepter. Kopfball an die Latte durch Christian Hartnick; Michael Noack jagt
das Leder freistehend aus 8 Metern in Richtung Klettwitzer Marktstübl;
Christian Hartnick scheitert mit zwei Schüssen aus der zweiten Reihe und
ist dann doch zur Stelle. Als der TSV- Keeper einen Eckball fallen lässt,
staubt der VfB- Torjäger nach 29 Minuten zum verdienten Ausgleich ab. Aber
auch der TSV hätte bei besserer Ausnutzung seiner Möglichkeiten noch ein
Törchen schießen können. Die besseren Möglichkeiten vergaben jedoch die
Gastgeber in Person von Alexander Albrecht per Kopfball an die Latte und
Udo Rillinger knapp vorbei.
Topmotiviert, voll engagiert, doch schlafmützig wie zu Beginn des Spieles
kamen die Lila- Weißen aus der Kabine. Heiko Gröbe nutzte ein
Missverständnis von John Gröbe und Marcel Kromer und streichelte die
Murmel ins Netz – 1:2 nach 75 Sekunden. Wieder verschlief der VfB den
Auftakt, wieder drängten sie auf den Ausgleich? Irrtum! Chaotisches
Abwehrverhalten begünstigte in der 55. Minute das 1:3 durch René Vogt.
Frustration machte sich unter allen Lila- Weißen breit. Die Fans wollten
ihr Team kämpfen sehen, das Team fand einfach kein Mittel gegen 10 aktiv
verteidigende Grünewalder und einen Konterstürmer. Lediglich ein Kopfball
durch den eingewechselten Christian Most und ein Außennetztreffer durch
Christian Hartnick verzeichnet die Statistik.
So stürzte der Tabellenführer in einem kampfbetonten, aggressiven Spiel
vom Thron gegen einen disziplinierten Gegner, den die Lila- Weißen sicher
unterschätzten. |
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Aufstellung
1 - John Gröbe
2 – Marcel Kromer
3 – Udo Rillinger
4 - Alexander Krahl
5 - Alexander Albrecht
9 – Ronny Panusch
13 - Sebastian Gröbe
7 – René Rohr
6 – Maik Wurth
11 - Michael Noack
8 – Christian Hartnick
Eingewechselt:
12- Christian Most
… ab 50. Min. für 5
15 – Jörn Schmidtchen
… ab 57. Min. für 6
16 - Andreas Münch
... ab 74. Min für 11
Auf der Bank:
10- Detlef Lehnigk
Lausitzer Rundschau
Foto: S.Rasche
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