Dieser
altbekannte Spruch bezeichnet die Stimmungslage im Klettwitzer Lager an
diesem Derbynachmittag. Die stimmungsvolle Kulisse und erst recht die
Aufstellungen erinnerten an frühere, an Landesklassen- Zeiten. Mehr als
die Hälfte der aufgebotenen Akteure beider Mannschaften prägten schon die
Derby’s vor über einem Jahrzehnt!
Das Spiel begannen beide Mannschaften vorsichtig - halt Erfahrung aus
unzähligen Spielen. Doch mit der ersten Möglichkeit durch Detlef Lehnigk
nach 5 Minuten übernahmen die Klettwitzer die Initiative. Sie agierten
spritziger, ballsicherer und zielstrebiger. Noch zweimal konnte die
Askanen Abwehr, die nach dem verletzungsbedingtem Ausfall von Marco
Brendel durch den Ex- Briesker Thomas Kühn besser geordnet auftrat, vor
Torjäger Detlef Lehnigk klären, dann netzte der erfahrene Stürmer zur VfB-
Führung ein. Die Askanen dagegen bewegten in der Offensive wenig. Ihr
Spiel wurde erst beweglicher als sich der als Stürmer aufgebotene Enrico
Wähner ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Doch da führten die Gäste bereits
mit 2:0. Ein Bilderbuchangriff über Sebastian Holling und Detlef Lehnigk
vollendete Jörn Schmidtchen eiskalt und überlegt. Scheinbar spielte schon
jetzt die Psyche der Lila- Weißen verrückt: 2:0 nach knapp 35 Minuten in
Front – da war doch was. Doch bis zum Pausenpfiff behielt man mehr oder
weniger souverän die Kontrolle. Lediglich einmal musste John Groebe
eingreifen.
Während in der Askanenkabine der Trainer vermutlich „durchdrehte“ ,
herrschte bei den Lila- Weißen eine von Leichtigkeit des Spieles bestimmte
lockere Atmosphäre. So lockerten die Lila- Weißen nicht nur die Muskeln,
sondern offensichtlich auch die Einstellung, Körperspannung und
Konzentration! Wie anders ist solch ein Leistungseinbruch in der zweiten
Halbzeit sonst zu erklären? Während die Askanen alle Kraft mobilisierten,
um dem Derby die entscheidende Wende zu geben, legten die Lila- Weißen mal
wieder den Schongang ein. Die Strafe folgte nach einem Freistoß. Drei VfB
Spieler bekommen den Ball nicht aus dem Strafraum und Tilo Scholz ist zur
Stelle: Ausgleich nach 56 Minuten. Eine Trotzreaktion der Gäste, ein
Aufbäumen? Wer das erwartet hatte, wurde von den Lila- Weißen enttäuscht.
Unsicherheit, Nachlässigkeiten, Standfußball, Abspielfehler und fehlendes
Durchsetzungsvermögen prägten das Bild. Die Askanen mit dem Mut der
Verzweifelung und der Kraft für lange Flugbälle witterten ihre Chance.
Einer dieser langen Bälle konnte weder von René Rohr noch Udo Rillinger
abgewehrt werden. John Groebe eilte aus dem Kasten, hielt die Murmel
jedoch nicht fest. Erneut war Tilo Scholz zur Stelle und egalisierte. 30
Minuten verblieben den Lila- Weißen, das Spiel für sich zu entscheiden.
Dazu hätten sie aber wieder Tempo, Ordnung und Spielwitz finden müssen.
Den hatten sie wohl in der Kabine vergessen. Trotz der Möglichkeiten für
Udo Rillinger und Detlef Lehnigk blieb das Angriffsspiel Stückwerk und zu
wenig variabel, um die gut organisierte Askanenabwehr aus den Angeln zu
heben. Die Gastgeber suchten ihr Heil in aggressivem Spiel schon ab der
Mittellinie und mit weiten Bällen in den Rücken der nicht immer
sattelfesten VfB- Abwehr. Ihr beste Möglichkeit vergab Tilo Scholz.
Ein leistungsgerechtes Remis, dass die Schipkauer wie einen Sieg feierten.
Beide Teams hielten ihre Serie. Die Askanen bleiben daheim ohne
Niederlage; ebenso wie die Lila- Weißen auf fremden Plätzen noch nie als
Verlieren vom Platz schlichen. Doch nach diesem Spiel, in dem zum dritten
Mal in Folge eine 2:0 Führung verspielt wurde, herrschte eine
Verliererstimmung in der Kabine. Diese kleine Stagnation in der
Entwicklung der Mannschaft muss schnellstmöglich überwunden werden. Die
Basis stimmt und die Lehren werden schon im nächsten Heimspiel gezogen –
das versprechen wir unseren Fans.

P.S. Beim Zusammensein in der Schillerstube wurden nicht nur die Aktionen
des Derby’s diskutiert, sondern auch einige „Altinternationale“ begrüßt. |
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Aufstellung
1 -
John Gröbe
8 - Sebastian Holling
3 – Udo Rillinger
4 - Alexander Krahl
9 – Ronny Panusch
15 – Jörn Schmidtchen
13 - Sebastian Gröbe
7 – René Rohr
11 - Michael Noack
10 – Detlef Lehnigk
6 – Christian Hartnick
Eingewechselt:
12 – Christian Most
... ab 50. Min. für 6
5 - Andreas Münch
… ab 65. Min. für 11
14 – Maik Wurth
… ab 82. Min. für 15
Fotos von Stefphan Hartnick:

VfB- Chance

VfB- Freistoß

VfB- Grätsche

VfB- 110 Kilo unter der Dusche





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