SV Askania Schipkau vs. VfB Klettwitz 1913
14. Spieltag der Kreisliga Senftenberg 2006/07
Himmelhoch Jauchzend zu Tode Betrübt!

Dieser altbekannte Spruch bezeichnet die Stimmungslage im Klettwitzer Lager an diesem Derbynachmittag. Die stimmungsvolle Kulisse und erst recht die Aufstellungen erinnerten an frühere, an Landesklassen- Zeiten. Mehr als die Hälfte der aufgebotenen Akteure beider Mannschaften prägten schon die Derby’s vor über einem Jahrzehnt!
Das Spiel begannen beide Mannschaften vorsichtig - halt Erfahrung aus unzähligen Spielen. Doch mit der ersten Möglichkeit durch Detlef Lehnigk nach 5 Minuten übernahmen die Klettwitzer die Initiative. Sie agierten spritziger, ballsicherer und zielstrebiger. Noch zweimal konnte die Askanen Abwehr, die nach dem verletzungsbedingtem Ausfall von Marco Brendel durch den Ex- Briesker Thomas Kühn besser geordnet auftrat, vor Torjäger Detlef Lehnigk klären, dann netzte der erfahrene Stürmer zur VfB- Führung ein. Die Askanen dagegen bewegten in der Offensive wenig. Ihr Spiel wurde erst beweglicher als sich der als Stürmer aufgebotene Enrico Wähner ins Mittelfeld zurückfallen ließ. Doch da führten die Gäste bereits mit 2:0. Ein Bilderbuchangriff über Sebastian Holling und Detlef Lehnigk vollendete Jörn Schmidtchen eiskalt und überlegt. Scheinbar spielte schon jetzt die Psyche der Lila- Weißen verrückt: 2:0 nach knapp 35 Minuten in Front – da war doch was. Doch bis zum Pausenpfiff behielt man mehr oder weniger souverän die Kontrolle. Lediglich einmal musste John Groebe eingreifen.
Während in der Askanenkabine der Trainer vermutlich „durchdrehte“ , herrschte bei den Lila- Weißen eine von Leichtigkeit des Spieles bestimmte lockere Atmosphäre. So lockerten die Lila- Weißen nicht nur die Muskeln, sondern offensichtlich auch die Einstellung, Körperspannung und Konzentration! Wie anders ist solch ein Leistungseinbruch in der zweiten Halbzeit sonst zu erklären? Während die Askanen alle Kraft mobilisierten, um dem Derby die entscheidende Wende zu geben, legten die Lila- Weißen mal wieder den Schongang ein. Die Strafe folgte nach einem Freistoß. Drei VfB Spieler bekommen den Ball nicht aus dem Strafraum und Tilo Scholz ist zur Stelle: Ausgleich nach 56 Minuten. Eine Trotzreaktion der Gäste, ein Aufbäumen? Wer das erwartet hatte, wurde von den Lila- Weißen enttäuscht. Unsicherheit, Nachlässigkeiten, Standfußball, Abspielfehler und fehlendes Durchsetzungsvermögen prägten das Bild. Die Askanen mit dem Mut der Verzweifelung und der Kraft für lange Flugbälle witterten ihre Chance. Einer dieser langen Bälle konnte weder von René Rohr noch Udo Rillinger abgewehrt werden. John Groebe eilte aus dem Kasten, hielt die Murmel jedoch nicht fest. Erneut war Tilo Scholz zur Stelle und egalisierte. 30 Minuten verblieben den Lila- Weißen, das Spiel für sich zu entscheiden. Dazu hätten sie aber wieder Tempo, Ordnung und Spielwitz finden müssen. Den hatten sie wohl in der Kabine vergessen. Trotz der Möglichkeiten für Udo Rillinger und Detlef Lehnigk blieb das Angriffsspiel Stückwerk und zu wenig variabel, um die gut organisierte Askanenabwehr aus den Angeln zu heben. Die Gastgeber suchten ihr Heil in aggressivem Spiel schon ab der Mittellinie und mit weiten Bällen in den Rücken der nicht immer sattelfesten VfB- Abwehr. Ihr beste Möglichkeit vergab Tilo Scholz.
Ein leistungsgerechtes Remis, dass die Schipkauer wie einen Sieg feierten. Beide Teams hielten ihre Serie. Die Askanen bleiben daheim ohne Niederlage; ebenso wie die Lila- Weißen auf fremden Plätzen noch nie als Verlieren vom Platz schlichen. Doch nach diesem Spiel, in dem zum dritten Mal in Folge eine 2:0 Führung verspielt wurde, herrschte eine Verliererstimmung in der Kabine. Diese kleine Stagnation in der Entwicklung der Mannschaft muss schnellstmöglich überwunden werden. Die Basis stimmt und die Lehren werden schon im nächsten Heimspiel gezogen – das versprechen wir unseren Fans.


P.S. Beim Zusammensein in der Schillerstube wurden nicht nur die Aktionen des Derby’s diskutiert, sondern auch einige „Altinternationale“ begrüßt.

  Aufstellung

1 - John Gröbe

8 - Sebastian Holling
3 – Udo Rillinger
4 - Alexander Krahl

9 – Ronny Panusch
15 – Jörn Schmidtchen
13 - Sebastian Gröbe
7 – René Rohr
11 - Michael Noack

10 – Detlef Lehnigk
6 – Christian Hartnick

Eingewechselt:
12 – Christian Most
... ab 50. Min. für 6
5 - Andreas Münch
… ab 65. Min. für 11
14 – Maik Wurth
… ab 82. Min. für 15

Fotos von Stefphan Hartnick:

VfB- Chance

VfB- Freistoß

VfB- Grätsche

VfB- 110 Kilo unter der Dusche