Wie sagte schon Mario Gomez nach einem Spiel gegen Gladbach „So ein System hab' ich zuletzt vor 60 Jahren gesehen!“ - Ähnliches erlebten unsere Lila- Weißen im „Stadion der Bergarbeiter“. Erfolgreich wie die Gladbacher in Stuttgart sorgte ja die Defensivtaktik der Askanen bereits  im Vorjahr für zwei Siege gegen unseren VfB. Was Bundesliga- Teams recht ist, war den Gastgebern auch diesmal wieder billig, trotz der zu zahlenden 3 Euro Eintritt;) Fußball spielten in diesem rassigen Derby die Gäste, das erste Tor erzielten die Askanen. Eine Unordnung in der lila- weißen Abwehr bestrafte Tobias Bauer in der 7. Spielminute. Der agile und von der Askanen Defensive fast ausschließlich per Foulspiel zu bremsende Toni Fiedler riss seine Kameraden aus der Lethargie. Leider verfehlte sein Kopfball aus 5 Metern in Minute 18 knapp das Ziel. Nur Augenblicke später rutschte sein Geschoss Zentimeter am Kasten des bereits geschlagenen Toni Krettek vorbei. Ronny Panusch traf nach einer halben Stunde den Pfosten und Martin Brundtkes Hammer wurde im letzten Moment geblockt. Die 66 zahlenden Gäste spürten: der Ausgleich lag in der verregneten Luft! Kurz vor dem Seitenwechsel erkämpfte sich Florian Pohl gegen Andreas Münch auf der linken Außenbahn das Leder. Seine scharfe Flanke sprang Marcel Kromer an den Fuß und von dort ins Tor. 0:2  in der 44. Minute - 1 Chance - 2 Tore, eine wahnsinnige Effektivität. Diese Quote steigerten die Askanen noch! Der erste Angriff der zweiten Hälfte rollte in Richtung Gastgeber- Tor. Martin Brundtke konnte nur mit allerhöchster Mühe am erfolgreichen Torschuss gehindert werden. Der 60 Meter Befreiungsschlag gelangte zu Michel Müller. Der Landeligaspieler sah bis dahin keinen Stich gegen Marcel Kromer und verlor auch diesen Zweikampf gegen den VfB- Haudegen. Der abgewehrte Ball landete jedoch vor den Füßen von Alexander Wieske.

In Ermangelung an Anspielstationen drosch der linke Mittelfeldspieler die Murmel in Richtung VfB- Tor. Dort zeigte sich der überraschte Erik Blomberg etwas zu weit vor Pfütze und Kasten postiert. So landete der 33 Meter Hammer zum 3:0 in den Maschen – 35 Sekunden nach Wiederanpfiff! Wie gesagt: unheimlich effektiv diese Schipkauer Reserve. Nach solch Genickschlägen brechen andere Teams in allen Spielklassen häufig auseinander. Doch unsere Elf  - angetrieben von Kapitän Lars Rossow und dem aufopferungsvoll rackernden Marius Konczak – kämpfte und spielte gegen diese erneute Auswärtsniederlage an! Bei Roy Feldners Linksschuss zeigte sich Toni Krettek hellwach. Gegen Toni Fiedlers Kopfball wäre er machtlos gewesen, doch dem Torjäger fehlte das Glück und der Balls strich am Tor vorbei.  Den Gastgebern schwanden auf dem schweren, fast unbespielbaren Feld die Kräfte. Unsere Elf drängte nach vorn. In der 58. Minute bremste Lars Rossow einen Angriff der Platzherren in Höhe der Mittellinie, schneller, direkter Pass auf Toni Fiedler, der direkt in den Lauf von Ronny Panusch weiterleitete. Der kleine Rechtsaußen behielt trotz Bedrängnis die Ruhe und passte auf die linke Seite, wo der heranstürmende Martin Brundtke den Ball zum 1:3 versenkte. Ähnliche Situation wenige Minuten später. Leider verpasste Toni Fiedler das Leder um Millimeter. Als Benito Nolte in Minute 78 in den Strafraum eindrang, entschied Schiedsrichter André Hänsgen nach einer rüden Attacke von Gregor Grieger auf Foulstrafstoß. Roy Feldner verlud Toni Krettek und schaffte den Anschluss. Martin Brundtke und Toni Fiedler konnten von der jetzt noch mehr verstärkten Abwehr beim Schussversuch gebremst werden. Die lila- weiße Defensive agierte nun Mann gegen Mann und öffnete den Platzherren Konterräume. 5 Minuten vor Ultimo bot sich Michel Müller erstmals eine Torchance. Getreu dem Spielverlauf netzte er aus spitzem Winkel gekonnt ein, wogegen auf der anderen Seite Toni Krettek einen Schuss von Martin Woznica hielt. Der nachsetzende Roy Feldner traf dabei den Schlussmann und wurde per Ampelkarte in der 87. Minute des Feldes verwiesen. Zum drittenmal in Folge heißt die Bilanz des Derbys: nicht die fußballspielende Mannschaft siegte, sondern die effektivere Elf. Am kommenden Samstag folgt schon das nächste „Nachbarschaftsgefecht“. Dann gastieren die Grün- Weißen Annahütter im "Stadion am Windpark".

Unsere Aufstellung im Derby: 1- E.Blomberg; 2- M.Kromer, 3- L.Rossow, 16- A.Münch; 18- R.Panusch, 11- M.Woznica, 5- M.Konczak, 13- B.Nolte; 6- R.Feldner, 9- T.Fiedler, 7- M.Brundtke